Erschienen in: | Monatsbrief Equipes Notre-Dame |
Erschienen am: | 01.03.2002 |
Im Liborianum konnten Jutta und Thomas Welter, im Namen des Sektors Paderborn, 65 Teilnehmer zum Sektortag 2002 begrüßen. Das Thema: „Kraft schöpfen aus dem Sakrament der Ehe!“ Erfreulich, die große Zahl der jungen Eheleute mit ihren Kindern, die während des Tages von Claudia Bremshey und Mären Gödde bestens betreut wurden. Im Forum des Liborianums führte Herr Manfred Frigger, von der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen in Paderborn mit Impulsen über „Liebe - Grenzen - Konsequenzen“ indas Thema ein. Lebendig und realistisch, mit Dia-Projektion ergänzt, stellte der Referent die Probleme und Chancen, Ehe heute zu leben, dar. Die Formulierung „mit Gebet und Rauferei“ erschien besonders realistisch und sympathisch.
In der Zeit der Globalisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung unserer Welt ist es besonders wichtig, im Umfeld der Ehe zu erkennen, was die Liebe zwischen den Ehepartnern will. Was fühlst Du, was bewegt Dich, ich will Dich glücklich machen, wir müssen miteinander sprechen, einander zuhören, immer wieder neu. Eine große Chance, die wir haben: Liebe wird nicht geteilt innerhalb der Ehe (Wirtschaftlichkeit, Geld, Sicherheit, Besonnenheit und Kinder) und außerhalb der Ehe (Lust, Leidenschaft und Sexualität), sondern beides muss sich ergänzen. „Die Liebe hört niemals auf (1, Kor. 13)“. Ich will Dich glücklich sehen. Aber wie setzt sich christliche Ehe um, wenn die Gesellschaft sagt "Erlebe Dein Leben - Du musst etwas erleben". Was ist, wenn Krankheit,Versagen und seelische Belastung in unser Leben treten? Wie sind die Konsequenzen? Hilft uns dabei das Sakrament der Ehe? Sakramentum = Geheimnis der Liebe Gottes, Er schenkt sich uns, versuchen wir uns einander zu schenken, denn etwas vom Paradies lebt in jeder Ehe, erkennen wir diese große Chance, denn wo Gott in der Welt verschwindet, werden andere Dinge zu Gott, die auf den falschen Weg führen. Mit allen Sinnen leben, gelassen zu sein, einander zu achten und anzunehmen, so wie Du bist, so wie ich bin, sich genug Zeit zu nehmen für Gott und das Gebet, für Gespräch und Stille, hautnah und die lange Leine. Dann kann die Gnade des Ehesakramentes in unserer Ehe wirken.
Nach diesen Impulsen folgte eine halbe Stunde Paararbeit, „Mein Thema - Dein Thema - unser Thema“ zu verschiedenen Bereichen unseres Alltags. Anschließend folgte eine lebhafte Diskussion mit Herrn Manfred Frigger im Plenum. Mit einem Applaus sagten wir Dank für diesen Beitrag.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgte ein Bericht von Diakon F.-A. Kleinrahm über das Geistliche Familienzentrum: „Familien mit Christus“ in Heiligenbrunn/Niederbayern. Sein persönlicher Weg über die Impulse der geistlichen Gemeinschaften, vor allem der END hinein in die Pastoral. Seine klare Aussage: „Die Geistlichen Gemeinschaften sind eine Antwort Gottes in unserer Zeit“. Dieses Ziel hat er und seine Frau Angelika erreicht durch die Leitung des geistl. Familienzentrums in Heiligenbrunn in der Diözese Regensburg. Geistliche Erholung für Ehe und Familie die Beziehung im Paar stärken durch den Glauben an Gottes Liebe. Die Not ist gewaltig in der Gesellschaft, aber Gottes Antwort ist großzügig. Gott wendet sich uns zu und er handelt an uns. Aber dazu müssen wir täglich neu unseren Beitrag leisten. Neun Min. pro Tag sprechen laut Statistik Ehepaare miteinander, das ist zu wenig, und das müssen wir ändern. Gemeinsam den Weg gehen, den Partner aussprechen lassen, ihm zuhören, miteinander beten. Wie ist es mit dem Rückenwind, den wir von unserem Ja-Wort vor Gott mitbekommen haben: Kennen wir noch unseren Segensspruch: „Ich habe Euch für einander erwählt“ Was für ein Startkapital ! Der goldene Ring von der Trauung wurde wieder lebendig in dem Paar-Spiel mit einem großen goldenen Reifen und dem gesungenen Text: „Ich faß Dich golden ein, ein Platz soll Dir bereitet sein. Von Herzen freu ich mich. Ich freu mich über Dich.“
Wir erleben in dem Wertekulturismus heute einen starken Gegenwind und leben als Alternative durch christliche Familienkultur. Aber es lohnt sich, und wir haben auch eine Chance, wenn wir versuchen zu leben, was wir sagen. Das spüren besonders unsere Kinder, und dieses können wir ihnen für ihr Leben mitgeben. Diakon F.A Kleinrahm betonte die Wichtigkeit des Miteinanders. Gott ist ein „WIR“. Um ein Miteinander vollziehen zu können, müssen es wenigstens zwei Personen sein, wie Ehe, wo zwei Partner gemeinsam einen Weg gehen. Wenn dann Ehe gelingt, und wenn wir solche Stunden erleben, dann hat das etwas mit Himmel zu tun, und wir spüren einen Hauch vom Wesen Gottes. So können wir, wenn wir uns darum bemühen, in das Verständnis hineinwachsen, daß Gott mit uns auf dem Weg ist.
Ein Impuls, der nachdenklich machte, waren die Gedanken zu gezeigten Bildern vom Ort der Taufe Jesu im Jordan. Eine Wüstenlandschaft mit Ausgrabungen, mit freigelegtem Mauerwerk. Wie sieht es bei uns aus? Sind Wüste und Wildwuchs in unserem Leben, was ist von dem bei uns gelegten Fundament noch tragend? Wo sind Fundamente zugeschüttet und ist Mauerwerk abgebröckelt? Wo sind Orte und Begegnungen in unserem Leben , wo der Himmel sich für uns geöffnet hat? Fragen, die nach Antworten suchen und die wir uns geben müssen, eine Chance für die Arbeit in der END. All diese Impulse, Gedanken, Fragen, Sorgen, aber auch unsere Freude, unseren Dank und unsere Hoffnung auf Gelingen haben wir in der heiligen Messe, die wir mit Vikar Bernd Haase und Diakon F.A. Kleinrahm gefeiert haben, vor Gott hingetragen. Möge er unsere Bemühungen segnen. Allen, die zum Gelingen des Sektortages beigetragen haben, ganz herzlichen Dank.
Du bist ein Geschenk für mich,
ich bin ein Geschenk für Dich.
Las s uns immer daran denken,
jeden Tag uns neu beschenken.
Ein Geschenk ist: Selbstlos geben
und nicht ständig nehmen, nehmen.
Denn wer schenkt, gibt etwas von sich
und beschämt den Anderen nicht.
Geschenk ist nett verpackte Ware,
für den anderen Himmelsgabe.
Geschenk des Himmels bist Du mir,
und ich danke Dir dafür.
Marion Hüls