Der Josephi-Verein ist nun schuldenfrei

Erschienen in: Landshuter Zeitung
Erschienen am:  29.03.1991

Heiligenbrunn. Beim Josephi-Jahresamt gaben der Vorsitzende des Josephivereins, Pfarrer Johann Schottenhammel, und der geistliche Leiter des Vereins „Familien mit Christus“, Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, Berichte über die Entwicklungen in Heiligenbrunn.

 

Zur Ablösung der Last vom Anbau der ehemaligen Schule mußten laut Pfarrer Schotten­hammel 805684 Mark an den Staat zurückgezahlt werden. Die Rückforderung sei durch Verkauf des zum Josefsheim gehörenden Waldes und eines Feldes sowie durch Spenden beglichen worden. Der Josephiverein sei nun schuldenfrei. Dem Verein gehörten neben dem Haus das Grundstück und die umgebende U-förmige Feldfläche, was noch über die Hälfte der ursprünglichen Fläche sei. Pfarrer Schottenhammel dankte den Bietern beim Verkaufsverfahren und den Regierungsvertretern, die die üblichen hohen Verkaufssteuern erlassen hätten. Vor zwei Jahren seien die Zielsetzungen des Josephivereins von „christliche Erziehung von Waisenbuben“ zur „Förderung christlicher Werte bei Familien und der Heiligenbrunner Wallfahrt“ geändert worden. Im Laufe des Jahres solle daher mit der Herrichtung des Raumes über der Sakristei begonnen werden, in welchem die Ausstellung anläßlich des Wallfahrtsjubiläums dauernden Platz finden solle.

Der zweite Jahresbericht wurde von Diakon Kleinrahm über das Geschehen im Josefsheim gegeben. Diözesanbischof Manfred Müller, der am 1. Mai das Familienexerzitienhaus eingeweiht habe, habe den Auftrag gegeben, das Josefsheim als geistliches Zentrum für Familien aufzubauen, um dort Familienexerzitien, Familienerholungen mit geistlichem Programm, Brautleutetage und Einkehrtage für pastorale Mitarbeitergruppen durchzuführen.

Die baulichen Arbeiten seien mit der Einrichtung des „Hopfenkellers“, einem gemütlichen Abendtreff in einem Gewölbe von 1892, vorläufig abgeschlossen. Die seit Februar 1989 durchgeführten umfangreichen Arbeiten seien mit zinslosen Darlehen von Familien zwischenfinanziert und zum Teil durch Spenden bezahlt worden. Ein hoher Anteil der Baulast sei durch Hand- und Spanndienste ehrenamtlicher Mitarbeiter getragen worden. Dem Ziel entsprechend, dienten alle Angebote dazu, herzlichere Verhältnisse zwischen Ehegatten, zwischen Eltern und Kindern und zu Gott zu fördern. Dazu werde die lebensverändernde Kraft der Sakramente Taufe und Ehe sowie der Eucharistie und des Wortes Gottes erschlossen.

Die die Dienste tragende Kommunität aus Ehepaaren mit Kindern sei an den Angeboten für die Pfarrgemeinde beteiligt beziehungsweise leite sie. So gebe es: Bibelgruppe, Grundkurs des Glaubens an neun Abenden mit 19 Teilnehmern aus vier Gemeinden, Familiengottesdienstkreis, Firmvorbereitung, Mutter-Kind-Gruppe im hauseigenen Kindergarten. Eintägige Kurse seien Brautleutetage (im März mit 48 Personen) und Einkehrtage, zum Beispiel für Frauengemeinschaften. Mehrtätige Kurse mit einer Dauer bis zu zwei Wochen seien von Familien von Bremen bis Bozen-Brixen und von Basel bis Berlin besucht worden. Wochenenden für Mitarbeiter in der Gemeindekatechese und zur christlichen Kindererziehung, Familienwochenenden zur kreativen Vermittlung von Glaubenserfahrung, Klausurtagungen für Familienkreise, Tage der Lebensorientierung für Ehepaare und Familienerholungen mit geistlichem Programm gehörten weiterhin zum Programm. Derzeit finde ein neuntägiges Familienseminar mit 70 Gästen statt, davon 36 Kinder zwischen sieben Monaten und 15 Jahren.

Seit Generationen, so meinte Adolf Kleinrahm, kämen Familien nach Heiligenbrunn, um an diesem Ort der Gnade für einige Stunden Rast zu machen an der Quelle des Lebens. Nun könnten Familien an diesem Ort einige Tage oder Wochen verweilen und Gottes Hilfe erflehen und sich in christliches Familienleben und das Leben in der Kirche einüben. Der Redner dankte auch allen Helferinnen und Helfern.

 

Pfarrer Schottenhammel unterstrich abschließend, daß der Freundes- und Förderkreis von „Familien mit Christus“ nicht nur Auswärtigen auch Einheimischen offen stände Wenn angesichts der hohen Scheidungsraten mit Freude die geistlichen Angebote für

Familien in Heiligenbrunn unterstützen wolle, könne man dies jederzeit tun. Programminformationen seien erhältlich bei Diakon Kleinrahm, Telefon 08784/278.