Erschienen in: | Landshuter Zeitung |
Erschienen am: | 06.08.2007 |
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Heiligenbrunn. Im Familienzentrum Heiligenbrunn wird derzeit ein Seminar für Eltern zur Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung mit neun Ehepaaren und zwei Einzelpersonen durchgeführt. Das Trainingsprogramm Familienteam wurde an der Universität München in Kooperation mit dem Erzbistum München-Freising entwickelt.
Familienteam überträgt die langjährigen positiven Erfahrungen aus dem Intensivtraining der partnerschaftlichen Kommunikation im Programm EPL, das ebenfalls in Heiligenbrunn angeboten wird, auf den Bereich der Eltern-Kind-Beziehung. Die acht jeweils dreistündigen Einheiten folgen der „Reihenfolge“, in der Eltern ihre Kinder beeinflussen können: Vorbild sein, die Beziehung pflegen, Problemen vorbeugen, Konflikte angehen, Erziehungsdifferenzen klären und sich gegenseitig in der Elternrolle unterstützen. Vier zertifizierte Trainer begleiten in kleinen Gruppen das intensive Interaktionstraining, das konzipiert wurde auf dem Hintergrund von Familiensystemtheorie, Bindungstheorie und Forschungen zur Emotionsregulation.
Die Trainingseinheiten mit viel praktischem Arbeiten mit Rollenspielen werden in Heiligenbrunn ergänzt durch ehe- und familienspirituelle Impulse von Mitgliedern der gastgebenden Gemeinschaft Familien mit Christus und Gesprächsgruppen zu Themen wie Eheleben als Berufung Gottes, Abstieg zur Sünde in mir als Weg zur Versöhnung, Christliche Familienordnung und Ehe als Bund mit Gott. Zu diesem Kursangebot gehört die tägliche Eucharistiefeier.
Das insgesamt elf Tage dauernde Programm ist nur möglich, da die insgesamt 28 Kinder im Alter von acht Monaten bis 13 Jahren in vier Altersgruppen von neun ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen während der Arbeitseinheiten der Eltern betreut werden mit katechetischen und spielerischen Gruppenstunden. Die Nachmittage sind für die Familien frei zur Erholung, wobei durchaus erwünscht die Umsetzung des vormittags Trainierten in den Alltag geschieht. Vermittelt wird eine Veränderung der Erziehung zum „autoritativen“ Stil, der von emotionaler Wärme und Wertschätzung, klaren Regeln und Grenzen sowie Autonomieförderung geprägt ist. Der Zusammenhalt in der Familie soll gestärkt und psychischen Störungen bei Kindern vorgebeugt werden.
Dieser Familienkurs ist Teil eines Jahresprogramms des Familienzentrums, das die Gemeinschaft Familien mit Christus seit 1989 im ehemaligen Knabeninternat anbietet. Die besondere Berufung dieser neuen Geistlichen Gemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche ist, andere Ehepaare durch Seminare in ihrer Ehebeziehung zu fördern und in eine tiefere Beziehung zu Gott und miteinander zu führen. Das entspricht einem Leitspruch der Gemeinschaft: Von Familien für Familien.
Wochenenden für Ehepaare mit und ohne Kinderbetreuung sowie Familienexerzitienwochen und Kommunikationstrainings bieten eine vielfältige Möglichkeit, damit es in der Ehe noch schöner werde. Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, der mit seiner Frau Angelika 1985 diese Seminararbeit begonnen hat, nennt als Fragen, auf die das aktuelle Seminar Antworten gibt: „Wie ordnen wir unsere Kommunikation im Paar? Wie leben wir als Ehepaar aus dem Segen, den wir bei der kirchlichen Trauung empfangen haben? Wie leben wir den Auftrag, anderen zum Segen zu werden, mit unseren Kindern? In einer heilenden und stärkenden Gemeinschaft, unserer „Familienwerkstatt“, trainieren die Teilnehmer.“
Das Jahresprogramm ist erhältlich beim Familienzentrum, Heiligenbrunn, Hohenthann, Tel. 08784-278 und unter Heiligenbrunn.de im Internet, wo es auch Informationen zur Geschichte des Wallfahrtsortes gibt.
An der Quelle in Heiligenbrunn wird seit 1662 um bessere Redefähigkeit gebetet, hier bei einem Familienmorgenlob.
Seit 1989 kommen Familien zu Exerzitien und Kommunikationstrainings an den Wallfahrtsort.