Der erste Weg nach dem Urlaub führt für viele Ehepaare zum Scheidungsanwalt. Gemeinsame Reisen werden, so Freizeitforscher, immer öfter zu "Schicksalswochen" für eine Familie, führen zur Stunde der Wahrheit. Weil manche Probleme immer mitreisen, kann der Urlaub auch zur "Familienwerkstatt" werden, zur Chance für einen Neubeginn.
Seit 1989 trägt in Heiligenbrunn/Niederbayern die Gemeinschaft "Familien mit Christus" ein Geistliches Familienzentrum, eine Mischung aus Exerzitienhaus und Familienferienstätte. Unter dem Leitsatz "Jede erneuerte Ehe ist ein Beitrag zu einer erneuerten Gesellschaft" werden von Familien für Familien Geistliche Tage und Wochen angeboten. Große und kleine Gäste aus dem ganzen deutschen Sprachraum kommen zu diesem "Heilbrunnen für Familien".
Manchmal stelle ich an den Anfang von Familienexerzitien das Wort aus Dtn 24, 5: "Wenn ein Mann neuvermählt ist, muss er nicht mit dem Heer ausrücken. Man soll auch keine andere Leistung von ihm verlangen. Ein Jahr lang darf er frei von Verpflichtungen zu Hause bleiben und die Frau, die er geheiratet hat, erfreuen." Nahezu alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen hier den Nachholbedarf wahr, in ihre Beziehung zu investieren. So ist es gut, dass sie sich ein Wochenende oder gar zwei kostbare Urlaubswochen genommen haben, um in Gemeinschaft mit anderen einen Weg zu vertiefter Ehebeziehung zu gehen: "Ich liebe Dich jeden Tag mehr, heute mehr als gestern, aber weniger als morgen." Ein Ehekatechumenat analog der Vorbereitung auf die Erstkommunion, wie es Johannes Paul II. 1981 im Apostolischen Schreiben Familiaris Consortio empfahl, braucht um so größere Bemühungen, je mehr es durch die Umwelt erschwert wird, die Wahrheit über die christliche Ehe zu erfassen. Wir bemühen uns, Grundlagen des Glaubens zu vermitteln. Dazu gehört insbesondere die Erfahrung der Taufe. Ehevorbereitende und ehebegleitende Kurse helfen, weiterzubauen und zu vertiefen.
Neun Minuten reden Ehepartner durchschnittlich pro Tag miteinander. Am Misslingen der Kommunikation scheitern Ehen. Der Trend geht dahin, dass jede zweite Ehe geschieden wird. 1998 wurden in Deutschland bei 417420 Eheschließungen 192416 Ehen geschieden. In Vorträgen legen wir dar, wie Gott sich den Menschen gedacht und zum Leben in Beziehung befähigt hat. Auf dem christlichen Menschenbild aufbauend zeigen wir Ursachen von Beziehungsstörungen und Wege, wie Kommunikation gelingen kann. Sketsche von Teammitgliedern unterstreichen dies. Übungen, wie z.B. sich unter einer bestimmten Fragestellung gegenseitig einen Brief in Liebe zu schreiben, vermitteln neue Erfahrungen. Sie wecken Hoffnung, helfen zur Erneuerung der ehelichen Liebe und sind praktische Hilfe für "Eheabende". Diese empfehlen wir für zuhause als wöchentliche Übung zur Liebe, als Stunde der Besinnung. Beispielfragen: "Was habe ich im zurückliegenden Jahr für unsere Beziehung getan? Wie fühle ich mich, wenn ich das erkenne?" "Du bist Gabe Gottes an mich. Ich bin Gabe Gottes an Dich. Wie fühle ich mich, wenn ich mich darauf besinne und es Dir sage?"
Die Geschichte des Ortes ermutigte Familien mit Christus, sich für Heiligenbrunn zu entscheiden. Am Anfang stand 1662 ein Bauer, der durch einen Berufsunfall sprechunfähig geworden war und beim Trinken aus der noch heute fließenden Quelle geheilt wurde. Solche Heilungen geschahen in den über 300 Jahren seitdem wiederholt, wovon zahlreiche Votivtafeln in der benachbarten Wallfahrtskirche zeugen. Auch heute brauchen Ehepaare die Fähigkeit, miteinander zu sprechen. In den Kursen des Familienzentrums wird Zeit zum Ehegespräch geschenkt, biblische Lehre angeboten, wird sakramentale Versöhnung und Kirche als lebendige Gemeinschaft erfahren. Auch heute wird Heil an diesem Ort empfangen.
Wir laden ein, zuerst in die Ehebeziehung zu investieren. Das darin gelebte Vertrauen und die dort fließende Wertschätzung sind wesentlich für gelingende Kindererziehung und einen apostolischen Lebensstil.
Zum christlichen Leben gehört, sich ganz von Gott lieben zu lassen und sich Ihm hinzugeben (vgl. Gotteslob, Nr. 5). Grundlegende Themen sind, das Ja Gottes zu sich selber und die Berufung zum Menschsein anzunehmen. Das Heilwerden der eigenen Person als Weg zum Heilwerden der Ehe baut darauf auf. So dürfen wir helfen, die eigene Lebensgeschichte und die gemeinsame Ehegeschichte zu betrachten, und einladen, Gottes Liebe heilend zuzulassen.
Das vertiefte Miteinanderreden, die Kommunikation von Herz zu Herz kann fort-geführt werden im gemeinsamen Sein vor Gott, im Ehegebet.
Die eheliche Gemeinschaft, "einander erkennen" (vgl. 1 Sam 1,19) in der sexuellen Hingabe, wird als Mittel auf dem Weg zur Heiligkeit dargelegt. Sie kann zu einem Ereignis der Gotteserfahrung werden. Sexualität ist wie ein Feuer: außerhalb der Ehe verbrennt es die Menschen, in der Ehe wärmt es die Partner. Sexualität ist ein guter Gedanke Gottes.
Die Kurse helfen, der ehelichen Beziehung im Leben neuen Vorrang zu geben und die Entscheidung der Liebe zu erneuern. In ihnen wird manche Kluft bewusst und ermutigt, Einheit zu leben. Manchmal geht es darum, sich zu einem entschiedenen Nein durchzuringen um eines größeren Ja zum Ehepartner willen.
Im Rahmen der 10-tägigen Kurse hat die persönliche Erneuerung der Sakramente ihren festen Platz. Innerhalb einer Eucharistiefeier besteht die Möglichkeit, das Taufversprechen bzw. die Offenheit für die Gnade der Firmung zu erneuern, einzelne Charismen zu erbitten, sein Leben hinzugeben für den Dienst z.B. in der Kirche1. Der Kern der Erneuerung des Eheversprechens lautet: "Ich nehme Dich neu an als meine Ehefrau / meinen Ehemann und will Dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet." Es geht in Freiheit um ein neues oder vertieftes Ja zum Anderen. Warum bis zur Silbernen oder Gold-Hochzeit warten? Manchmal kommt das Ja zögernd, geprägt von leidvollen Erfahrungen, zitternd auf Gott vertrauend für die nächsten nicht leichten Schritte, sich neu umeinander zu bemühen. Manchmal wird es leise abgelesen von einem vorbereiteten Zettel. Andere sprechen frei, persönlich, freudig, entschieden. In den sich anschließenden persönlichen Segnungen mit Handauflegung kommt die Mitteilung des Segens Gottes durch die Kirche besonders stark zum Ausdruck (vgl. Benediktionale, Nr. 31).
Die Verleiblichung der inneren Frömmigkeit wirkt bestärkend auf die Beziehung zu Gott und die Gestaltung des Lebens, hier der Ehe (vgl. Gotteslob, Nr. 41). Die radikale Herzensbekehrung ist Voraussetzung für den fruchtbaren Empfang des Sakramentes der Ehe. Das Geheimnis christlicher Ehe wird neu entdeckt, die Erfahrung der Nähe Gottes wird geschenkt. Viele bezeugen es für ihre z.T. an Jahren fortgeschrittene Ehe. Hier wird für die Ewigkeit gebaut: Ehe mit Jesus Christus. "Eine dreifache Schnur reißt nicht so leicht" (Koh 4,12).
In der Kursgemeinschaft sind bis zu zwanzig Familien unterwegs. Die Kinder und Jugendlichen leben, spielen und arbeiten inhaltlich in vier Altersgruppen. Dabei werden sie i. d. R. von je zwei MitarbeiterInnen begleitet. In der Großgruppe mit den Eltern werden Familiengottesdienste gefeiert, z.B. Morgenlob mit ganzheitlichen Elementen oder Eucharistie. Es werden Spielenachmittage oder auch einmal eine Ralley veranstaltet. Die Freizeitgestaltung an Nachmittagen geschieht vorrangig innerhalb der einzelnen Familien, dabei treffen sich im Sommer viele im Freibad wieder.
Hilfreich ist die Verbindung von altersgerechten Impulsen, von familienintegrativen Elementen und Freizeit zur Erholung, Verarbeitung des Gehörten und Einübung neuer Verhaltensweisen. Auch der gemeinsame Dienst nach den Mahlzeiten in der Spülküche gehört dazu. Schon im Kurs stützen sich die Familienmitglieder bei der Umsetzung in den Alltag. Gerade kleinere Kinder tragen dazu durch ihre in den Gruppen gelernten Lieder und biblischen Geschichten bei.
So wird Kirche als lebendige Gemeinschaft erfahren, als "Gemeinschaft des Dialoges"2 auf der Suche danach, was wahr ist für das eigene Leben, für die eigene Familie. Begegnungen mit Mitgliedern der Gemeinschaft "Familien mit Christus", die das Geistliche Familienzentrum trägt, unterstützen diese Erfahrung. Die Ermutigung zum Familienapostolat, zum offensiven Glaubenszeugnis und die Zurüstung für eine Fortführung in den heimischen Pfarrgemeinden ist uns ein Anliegen. Praktische Anregungen und geistliche Vertiefung vermitteln z.B. Multiplikatorenschulungen für Ehepaare, die verbindliche christliche Gemeinschaft in Ehepaar- oder Familiengruppen suchen.
Die positive Erfahrung von Kirche im Kleinen nährt immer wieder das Verhältnis zur Kirche am Ort und allgemein. Das Geheimnis Kirche wird lebendig, "der Leib Christi wird in Betrieb genommen", Kirche wird als heilende Gemeinschaft erfahren. Ehepaare werden gleichsam in den Blutkreislauf der Liebe Gottes eingebunden (vgl. Joh 13,33). Gerade für Jugendliche ist die Gemeinschaft mit anderen christlichen Familien wichtig, da sie solche in einer säkularisierten Nachbarschaft vielleicht nie erfahren haben.
Ein Ehepaar schrieb ein Jahr nach dem Kurs: "Die Ehepartner hatten unerwartet Zeit füreinander, Zeit, in der sie sich bewusst und unter Anleitung mit ihrer Ehe als Sakrament auseinandersetzen konnten. Sehr positiv wurde der Austausch mit den anderen Ehepaaren empfunden, die teilweise schon seit Jahren versuchen, ernsthaft aus ihrem Glauben zu leben. Und zwar nicht nur als einzelne, sondern auch als Ehepartner oder als Familie. Das war für uns ziemlich neu, wirkte auf uns `Neulinge` ermutigend und ansteckend."
Bei einigen Kursen konnte je eine Gruppe Alleinerziehender gebildet werden, die z.T. ein eigenes Programm hatten: Trauer zulassen und ausdrücken, Heilung erbeten, das Gesetz des Negativen zerbrechen, Verheißung zusprechen "Du führst mich hinaus ins Weite. Du machst meine Finsternis hell" (Ps 18, 20. 29), gegenseitige Hilfe im persönlichen Gespräch.
Helfendes Füreinander-Dasein wird gestützt dadurch, dass die Ehepartner sich von ihren Kindern ungestört einander zuwenden können. Der Austausch in Kleingruppen, in die die Ehepartner i.d.R. getrennt gehen, hat seelsorgliche Züge, z.B. während eines Bibelteilens. Es ereignet sich Kirche. Daraus ergeben sich weitere Gespräche von Frau zu Frau und Mann zu Mann. Die zwei bis vier MitarbeiterInnen im Erwachsenenprogramm stehen für Einzel- und Paargespräche und persönliches Gebet um Heilung lebensgeschichtlicher Erinnerungen zur Verfügung. In den täglichen Gebetszeiten wird Gott gemeinsam gepriesen. In der Hauskapelle ist eucharistische Anbetung möglich, hier kann sich ein jeder von Gott anschauen und lieben lassen, Heilung und Ordnung des Lebens von der Wurzel an erbitten.
In der Gestaltung der Kurse kommen Elemente aus Familienbildung, Beratung, Familienerholung und Gemeindekatechese mit Elementen von Ignatianischen Exerzitien und aus Geistlichen Bewegungen zusammen. Der "Erfolg" ist wesentlich durch die innere Bereitschaft der Teilnehmer grundgelegt. Die geistlichen Verwandlungsprozesse werden ermöglicht durch Gebet und Dienste der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen bei den Jüngeren und die das Zentrum tragende Gemeinschaft Familien mit Christus. So wird die Entwicklung neuer Kompetenzen für die Gestaltung des Lebens gefördert. Christliche Familien werden wiederhergestellt. Der Slogan auf dem Jahresprogramm stellt dies in einen größeren Rahmen: "Jede erneuerte Ehe ist ein Beitrag zu einer erneuerten Gesellschaft".
Familienwochen stehen unter Themen wie "In der Ehe Gott erfahren", "Wege christlicher Erziehung", "Die Führung Gottes in der Familie erkennen", "Als Familie mit der Bibel leben". Zum Jahreswechsel 1997/1998 wurde erstmalig eine Israel-Reise für Familien durchgeführt, dreizehn Tage unter dem Thema: Im Lande Jesu als Familie Ihm begegnen. In Ora et labora - Wochen geht es vormittags um Mitarbeit in handwerklichen, hauswirtschaftlichen und gärtnerischen Aufgaben, nachmittags Freizeit, abends geistliches Programm.
Ehepaarwochenenden werden zu einzelnen Themen christlicher Ehe wie "Heile Person - heile Ehe" und "Sexualität in der Ehe" angeboten. Bei Familienwochenenden geht es z.B. um Vater-Sohn-Beziehung und um Kommunale Familienpolitik. Gerade beim letzten wird deutlich, dass es im Familienzentrum nicht nur um spirituelle Erneuerung von Ehe und Familie, sondern auch um den Brückenschlag zur Erneuerung der Gesellschaft geht.
Die teilnehmenden Ehepaare und Familien kommen aus dem ganzen deutschen Sprachraum, aus inzwischen 36 verschiedenen Diözesen zwischen Luxemburg und Berlin, zwischen Osnabrück und Bozen-Brixen, und sogar aus Polen und Ungarn. Da Familien mit Christus das einzige Geistliche Familienzentrum in der katholischen Kirche im deutschen Sprachraum trägt, ist der Einzugsbereich derart groß. Die Teilnehmer sind, das zeigen auch die erheblichen Anfahrtswege, oftmals hochmotiviert. Sie sind Mitglieder der neuen geistlichen Bewegungen wie z.B. Cursillo, Equipes Notre-Dame, Marriage Encounter oder Charismatische Erneuerung und meist in ihren Pfarrgemeinden engagiert. Das Alter der Teilnehmer liegt bei den Erwachsenen mehrheitlich zwischen 30 und 45 Jahren. Mit zahlreichen kinderreichen Familien gemeinsam Urlaub zu machen, ist eine Ermutigung; ebenso, den eigenen Eheweg gemeinsam mit Jungverheirateten oder auch fortgeschrittenen Ehepaaren zu betrachten. Für die religiöse Sozialisation der Kinder und Jugendlichen darf man hier Zuversicht und Hoffnung haben. Die Eltern verbindet eine Leidenschaft für Gott und eine Sensibilität für religiöse Erfahrungen.
Ein Vater schrieb nach dem Seminar: "Ich selbst muss immer wieder daran denken, wie mich meine Frau zu diesem Seminar fast mitziehen musste. Ich war sehr skeptisch, und vieles war mir ungewiss. Doch wenn ich heute zurückdenke, habe ich durch dieses Seminar eine Erneuerung unserer Ehe und eine Heilung an Leib und Seele erfahren. Meiner Frau geht es genauso. Inzwischen gehöre ich unserem Männerbibelkreis an, was mir vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre. In dieser Gemeinschaft vertiefen wir uns im Evangelium und nehmen uns gegenseitig in christlicher Liebe an."
Diese Weiterführung in einer Gemeinschaft von Familien zu Hause, in Bindung an die Pfarrgemeinde und verfügbar für Dienste vor Ort, ist eine der frohmachenden Früchte solcher Familienexerzitienarbeit. Hier wird die Grundspiritualität der Kirche intensiviert, Taufe und Ehesakrament gewinnen neu an Farbe. Hier wird lebendig, was die deutsche Synode 1975 formulierte: "Lebendige Pfarrgemeinden, in denen vielfältige Geistgaben zusammenwirken, sind eines der wichtigsten Ziele kirchlicher Reformbemühungen"3 . Geistliche Bewegungen leisten hier einen wesentlichen, unersetzlichen Beitrag zur Verlebendigung der Pfarrgemeinden.
Die wichtigsten Zellen geistlicher Erneuerung sind die christlichen Ehen und Familien. Sie öffnen sich unter dem Wirken des Heiligen Geistes für den Dienst in Kirche und Gesellschaft. Familien entdecken in Gemeinschaft Gleichgesinnter einen neuen Lebensstil - alternativ zur Welt in Gottes Ordnung - und werden zu Zellen der Glaubensweitergabe, der Evangelisation. "Die Kirche, Trägerin der Evangelisierung, beginnt damit, sich selbst zu evangelisieren."4
Die Mitarbeiter im Kinder- und Jugendprogramm sind ehrenamtlich im Familienzentrum tätig. Sie bringen sich an Wochenenden oder unter Verwendung ihres Jahresurlaubs ein zum Wohl der Teilnehmer, zum Aufbau lebendiger Kirche. Es sind Erzieherinnen, Pädagogen, Eltern, Großeltern, Jugendliche und Sozialpraktikanten aus pädagogischen und theologischen Ausbildungsgängen. Die Angebote für die Jüngeren in unseren Familienkursen haben das Ziel, Kinder und Jugendliche zu einem herzlichen Verhältnis mit Jesus Christus zu führen. Einige Mitarbeiter sind durch ihren Beruf als z.B. Religionslehrer oder Eheberater qualifiziert, andere haben sich durch langjährige ehrenamtliche Praxis in ihrer Pfarrgemeinde oder Dekanat geschult und bewährt. Auch zwischen diesen jährlich über hundert Mitarbeitern wachsen Beziehungen, ereignet sich Kirche: lebendige Gemeinschaft von Gottsuchern, Verbundenheit im apostolischen Dienst. Dank des hohen ehrenamtlichen Engagements und der Unterstützung durch Spenden ist der Tagessatz günstig.
Einige der MitarbeiterInnen haben sich zusammengeschlossen zu einer verbindlichen Gemeinschaft. Sie stehen miteinander in Verbindung im geistlichen und zwischenmenschlichen Austausch und im gemeinsamen Dienst für Familien. Sie orientieren sich an miteinander vereinbarten Regeln, die sie als Hilfe zu erfüllterem christlichen Leben kennen gelernt haben. Sie beten für Familien als Zellen geistlichen Lebens. Diese Gemeinschaft zählt in der Diözese Regensburg zu den neuen geistlichen Bewegungen. Sie ist überdiözesan ausgerichtet und inzwischen in zehn Diözesen vertreten.
"Wenn wir die Ehe mit einem sehr hohen Berg vergleichen, der die Eheleute in die unmittelbare Nähe Gottes bringt, müssen wir uns bewusst sein, dass seine Besteigung viel Zeit und viel Mühe erfordert. Doch ist dies ein Grund, einen solchen Gipfel abzuschaffen oder abzubauen?" (Johannes Paul II.)
Der Autor Franz-Adolf Kleinrahm ist Diakon und leitet mit seiner Frau Angelika die katholische Gemeinschaft "Familien mit Christus" und das von dieser getragene Geistliche Familienzentrum in Heiligenbrunn, Diözese Regensburg.
Fußnoten:
1 Die Bekräftigung des Ehebundes, in: Heribert Mühlen, Kirche wächst von innen. Weg zu einer glaubensgeschichtlich neuen Gestalt der Kirche, Paderborn 1996, S. 263-266. Die dort auf den Seiten 349-354 und 406-408 dokumentierten Zeugnisse stammen von Ehepaaren, die bei Familien mit Christus mitarbeiteten bzw. mitarbeiten.
2 Vgl. Papst Paul VI., Ecclesiam suam. Die Wege der Kirche, 6.8.1964, Recklinghausen 1964, S. 42
3 Dienste und Ämter, 1.1.1., in: Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland. Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg 1976, S. 598
4 Paul VI., Enzyklika Evangelii nuntiandi, 1975, Art. 15)